v.l.: Bettina Oswald-Goebel (Referentin), Peter Wallner (Vizebürgermeister St. Johann i.T.), Verena Bramböck (LIV Tirol), Barbara Pflauder (BKH St. Johann i.T.), Harald Sinnhuber (BKH St. Johann i.T.), Verena Aignesberger (LIV Tirol), Katja Gasteiger (Caritas ED Salzburg, Referentin). © Rafelsberger/BKH St. Johann i.T.
Der dritte Praxistag "Demenz - den Alltag meistern" fand am 23. November im Medicubus in St. Johann i. T. statt und war ein voller Erfolg. Das rege Interesse und die Vielzahl an Fragen seitens der Teilnehmer:innen verdeutlichten die Dringlichkeit des Themas. Peter Wallner, Vizebürgermeister von St. Johann i.T., verdeutlichte die Relevanz der Veranstaltung: "Es ist notwendig und gut, dass so eine Veranstaltung in unserer Region stattfindet."
Ziel der Veranstaltung war es, umfassend über Demenz zu informieren, den Erfahrungsaustausch zu fördern und den Teilnehmenden einen direkten Zugang zu Expertinnen und Experten zu ermöglichen. Über 40 Betroffene, Angehörige und Interessierte nahmen an der kostenlosen Informationsveranstaltung teil.
Eröffnungsvortrag zu ersten Schritten bei Verdacht auf Demenz
Etwa 5 bis 7 Prozent der über 60-Jährigen leiden an einer Demenz. Zum Auftakt sprach Dr. Jana Schumacher, Fachärztin für Allgemeinmedizin mit Spezialisierung in Geriatrie und Palliativmedizin, in ihrem Impulsvortrag über Früherkennung und adäquate Hilfe. „Demenz ist auch eine gesellschaftliche Verantwortung, wir alle sind gefragt mitzuhelfen“, so die Ärztin.
Workshops und Infostände
Anschließend hatten die Besucher:innen die Möglichkeit, an zwei von sechs Workshops teilzunehmen. Die Themen waren vielfältig: Sie reichten von rechtlichen und organisatorischen Fragen über ethische Herausforderungen bis hin zu psychologischen Ansätzen wie gewaltfreie Kommunikation und Achtsamkeit.
Darüber hinaus standen zahlreiche regionale Organisationen und Einrichtungen an Informationsständen für Beratungen und individuelle Anliegen zur Verfügung. Sie gaben praktische Tipps zu Pflege, Betreuung und finanzieller Unterstützung. Zudem konnten mit der Selbsterfahrungsmethode „Hands-on-Dementia" Demenzsymptome unmittelbar erlebt werden. Ein Büchertisch der Tyrolia lud zum Stöbern in aktueller Literatur zum Thema ein.
Regionale Kooperation für Demenzkompetenz
Der Praxistag Demenz ist eine Kooperation zwischen dem Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol – Koordinationsstelle Demenz, den tirol kliniken und der Initiative Demenz braucht Kompetenz, dem Bezirkskrankenhaus sowie dem Medicubus Sankt Johann in Tirol.
In Tirol sind - hochgerechnet - mehr als 13.000 Menschen direkt oder indirekt von Demenz betroffen.